Die Musikgeschichte ist von Männern und Frauen geschrieben worden, auch wenn erstere oftmals mehr in der Öffentlichkeit Gehör fanden, so waren letztere nicht minder bedeutend. Viele große Klassiker hatten Frauen in der Familie, die ebenfalls musizierten, und einige sollen hier vorgestellt werden.
Fanny Hensel, geb. Mendelssohn
Die Schwester von Felix Mendelsohn hatte wie er eine musikalische Ausbildung genossen, allerdings wurde ihr nicht erlaubt, das auch zu einem Beruf zu machen. Das hinderte sie aber nicht daran, trotzdem zu musizieren und vor allem auch zu komponieren. Sie schuf fast 450 Werke, vor allem Lieder mit Klavierbegleitung. Einige wurden unter dem Namen des berühmten Bruders publiziert.
Barbara Strozzi
Die Musikerin wurde in eine Florenzer Familie adoptiert, und von ihrem Stiefvater (Gerüchte sagten er sei der leibliche Vater) gefördert. Sie erhielt Musikunterricht und er arrangierte auch Auftrittsmöglichkeiten sowie Unterricht beim Opernkomponisten Cavalli. Strozzi (1619-1677) war ausserordentlich fleissig, sie verfasste ihre Kompositionen in Sammlungen, die am Ende ihrer Schaffenszeit neun Bände umfassten.
Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel
Die Herzogin von Sachsen-Weimar Anna Amalia war zu Lebzeiten ein großer Fan von Goethe, der den Respekt auch erwiderte, und galt – was umstritten ist – als große Mäzenatin der Weimarer Klassik. Was aber nachgewiesen ist, ist dass die Kunstkennerin auch selbst komponierte. Sie vertonte Werke von Goethe, schrieb aber auch ein Kammermusikkonzert und ein dreiteiliges Oratorium.
Ethel Smyth
Die englische Komponisten war nicht nur Musikerin, sondern kämpfte auch für ihre Rechte als Frau. Sie musste in einen Hungerstreik treten, bevor ihre Familie sie in Leipzig studierten ließ. Sie wurde von Brahms erst für ihr Werk gelobt, dann herablassend behandelt, als er merkte dass sie ein Frau war. Sie komponierte vor allem Kammermusik, aber auch mehrere Opern. Viele ihrer Werke, die unter anderem von Wagner beeinflusst waren, wurden in Deutschland aufgeführt.